Was tun?

Nachdem die Brücke in Lindaunis noch mindestens eine Woche gesperrt sein würde, hatte ich keine Lust, darauf untätig zu warten.

Ich brach daher von Maasholm, wo ich wieder geankert hatte, in Richtung Sonderborg auf. Der Wind passte einigermaßen und das Wetter war schön, so dass ich nach kurzer Zeit die Brücke in Sonderborg passieren konnte.

Ich wollte aber nicht in die Stadt, sondern segelte den Alssund hoch und ankerte schließlich in Dywig.

Eine wirklich schöne Ecke.

Weiter wollte ich dann eigentlich in die Haesnes Bucht, aber der Wind stand dafür ungünstig, so dass ich direkt nach Lyo weitersegelte. Auch vor Lyo habe ich geankert, der Hafen war wie so oft voll.

Aber ich liege auch lieber vor Anker.

Der nächste Hafen sollte dann Mommark sein. Da war ich noch nicht und ich habe viele schöne Dinge über den Hafen gehört.

Der Kurs passte gut, so dass ich nur mit der Genua schnell unterwegs war.

Der Hafen war noch so gut wie leer, als ich ankam und ich hatte die freie Auswahl.

Der Hafen ist wirklich sehr schön angelegt, der Hafenmeister ein Unikum. Ich habe den Aufenthalt genossen.

Am nächsten Morgen machte ich mich dann auf nach Maasholm, wo ich Anja wieder treffen wollte.

Die nächste Überraschung

Nicht immer läuft alles wie geplant. Doch in diesem Jahr passte nur wenig. Doch zunächst ging alles gut. Ich segelte nach Brunsbüttel, wo ich allerdings eine Stunde auf der Elbe Kreise fahren musste, bis die Schleuse öffnete.

Ich legte mich erstmal in den Yachthafen direkt hinter der Schleuse, wo ich noch einen Platz bekam. Da mein Auto noch in Cuxhafen war, fuhr ich mit dem Bordfahrrad zur Fähre, setzte über, fuhr mit dem Auto wieder zur Fähre, so dass ich letztlich mein Auto in Brunsbüttel hatte. Wenigstens das Wetter passte. Der Radweg längs der Elbe ist echt klasse.

Am nächsten Tag, 4.6.2021, kam Anja dann nach Brunsbüttel, um mit mir durch den NOK zu fahren.

Ihre Schwester sollte uns am nächsten Tag dann begleiten bis zur Gieselauschleuse.

Wir hatten Glück mit dem Wetter und so wurde es eine kurzweilige Fahrt. Unterwegs wurden wir dann noch von Anjas Mutter fotografiert, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollte.

An der Giselauschleuse verließ uns Anjas Schwester und wir genossen den Abend dort.

Am nächsten Morgen legten wir die Reststrecke nach Kiel zurück. Die Fahrt war ziemlich ereignislos, da nicht viele Schiffe unterwegs waren.

In Holtenau, wo Anjas Auto stand, musterte sie ab und ich startete am nächsten Tag in Richtung Schlei. Der Wind meinte es gut mit mir, so dass ich zügig voran kam und schließlich hinter Maasholm vor Anker ging. Dort hatte ich schon häufiger gelegen.

Am nächsten Tag fuhr ich nach Kappeln, wo ich mich mit Anja traf, die dort einen Termin hatte. Da die Boxen quer zum Strom liegen, ist eine gewisse Vorsicht beim Anlegen angebracht. Ich habe da schönes Hafenkino mit verbogenen Bugkörben gesehen.

Am nächsten Morgen machte ich mich auf Richtung Schleswig; ich wollte endlich mal meinen seit April bezahlten Liegeplatz nutzen.

Doch es kam anders. Die Brücke in Kappeln war kein Problem. Die nächste Brücke in Lindaunis schafft man nicht in einer Stunde von Kappeln aus. Ich sah bei der Anfahrt zur Brücke, wie diese sich gerade wieder senkte. Kein Problem dachte ich, in einer Stunde geht es weiter. Es wurde 14:45 Uhr, es wurde 15.00 Uhr, aber nichts tat sich. Eine Nachfrage bei den Bauarbeitern dort machte mich fassungslos. Die Brücke war mal wieder kaputt und sollte frühestens in einer Woche wieder geöffnet werden. Na Mahlzeit.

Kurzerhand entschloß ich mich, nach Arnis zu fahren und dort den Yachthafen für ein paar Tage aufzusuchen. Ein schöner Hafen mit einem witzigen Hafenmeister.

Anja kam später vorbei, da sie wieder einen Termin in der Nähe hatte. So verbrachten wir einen schönen Abend.

Schreck am Wochenende

Nachdem wir die Überführung unterbrochen hatten, wollten wir ab Cuxhaven starten. Wir hatten Anjas Auto in Kiel Holtenau an der Schleuse abgestellt und waren mit meinem Wagen nach Brunsbüttel gefahren, wo wir die Fähre nach Cuxhaven nahmen.

Nach einem längeren Fußmarsch zum Yachthafen machten wir das Schiff startklar und legten ab, um noch zur Tankstelle zu fahren.

Aber O Schreck, das Schiff schüttelte sich beim Gas geben und die Vibrationen waren unerträglich.

So konnten wir auf keinen Fall starten. Nach kurzer Beratung war klar, dass Schiff musste aus dem Wasser. Die Werft in Cuxhafen hatte aber am Wochenende keinen Schlepper und hätte auch erst in der folgenden Woche tätig werden können.

Also wieder auf die Fähre und das Ganze zurück.

Ich fuhr am Montag wieder nach Cuxhaven und sprach mit der Werft. Da diese immer noch keinen Schlepper hatte, versuchte ich mein Glück bei den Seenotrettern, die nebenan lagen. Nach kurzer Überlegung waren sie bereit, mich zur Werft zu schleppen. Hierfür nochmals ein Dankeschön.

Das Tochterboot nahm mich längsseits und so ging es zur Werrft.

In der Werft kam das Schiff dann am nächsten Morgen in den Kran und da zeigte sich dann das Malheur.

Die Schraube war teilweise abgerissen. Hier kommt wieder das Geräusch in der Schleuse in Ijmuiden ins Spiel. Wahrscheinlich haben wir da ein Kantholz oder so was getroffen, was wohl einen Anriß an der Schraube verursacht hat. In Cuxhaven ist das Blatt dabnn wohl beim letzten Aufstoppen abgerissen. Eine andere Erklärung haben wir nicht.

Nach Beratung mit der Versicherung (Danke, Pantaenius) konnte die Werft dann mit der Inspektion anfangen. Es zeigte sich, dass auch der Wellenbock lose war und die Welle krumm.

Der Wellenbock ist nur zugänglich von innen, wenn der Wassertank ausgebaut wird. Alles in allem eine aufwändige teure Sache.

So kam es , dass das Schiff 1,5 Monate in der Werft lag und repariert wurde.

Ich nutzte die Gelegenheit, gleich einen Flexofold Propeller anzubauen.

Endlich wurde die Reparatur fertig.

So konnte ich die Blue Sea dann doch noch abholen und zunächst zur Schleuse in Brunsbüttel fahren.

Überführung mit Hindernissen

Nach der Überwinterung der Blue Sea in Zierikzee ging es Anfang April bei Sonne los.

Bei wenig Wind ging es zunächst über die Osterschelde Richtung Roompotschleuse. Von dort ging es dann auf die Nordsee in Richtung Ijmuiden, das wir uns als Tagesziel gesetzt hatten. Spät in der Nacht kamen wir im Aussenhafen etwas müde an.

Am nächsten Morgen ging es dann nach einem guten Frühstück durch die Seeschleuse in den Nordseekanal Richtung Amsterdam. In der Schleuse gab es dann ein Geräusch, dass wir aber nicht zuordnen konnten. Da alles auch scheinbar normal lief, maßen wir der Sache keine große Bedeutung bei, zu Unrecht, wie sich später zeigte.

Die Fahrt über den Nordseekanal an Amsterdam vorbei verlief unspektakulär und an der Oranjeschleuse mussten wir auch nicht lange warten. Unterwegs nutzte Anja die Zeit, um ein Brot zu backen.

Im Markermeer angekommen segelten wir bei kalten Temperaturen nach Hoorn, wo wir die Nacht verbringen wollten.

Wegen der Wettervorhersage entschlossen wir uns dann, über die Staande Mastroute von Lemmer aus bis Delfzijl zu fahren, wobei sich die Gelegenheit ergab, Uwe und Melanie in Lemmer zu besuchen. Die Fahrt auf den Kanälen haben wir genossen, obwohl die Temperaturen unterirdisch waren.

Kurz hinter Lemmer fanden wir eine nette kleine Anlegestelle, wo wir die Nacht verbrachten, unbeeindruckt vom starken Wind und eisigen Temperaturen. Gut, dass wir einen gemütlichen Ofen haben.

Am nächsten Tag ging es über Leeuwarden nach Dokkum, wo wir direkt unter der Mühle übernachten wollten. Das Wetter verschlechterte sich immer mehr, so dass wir einige Tage dort verbrachten. Bei Hagel will man nicht unbedingt fahren.

Von Dokkum sollte es eigentlich weiter nach Delfzijl gehen, aber in Groningen sollte eine Brücke defekt sein, so dass eine Durchfahrt nicht möglich war. Kurzerhand fuhren wir weiter in Richtung Lauwersoog, um von dort über die Nordsee nach Cuxhafen zu fahren. Mit Kuchenbude ließ sich auch der Regen und die Kälte aushalten.

Nach ein paar Tagen warten auf ein passendes Wetterfenster ging es dann Richtung Cuxhaven. Die Durchfahrt durchs Seegat von Lauwersoog war spektakulär. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, aber die Blue Sea geht sehr weich durch die Wellen.

Nach anstrengender Nachtfahrt erreichten wir schließlich Cuxhafen. Da Anja keinen Urlaub mehr hatte, beschlossen wir, Blue Sea in Cuxhaven zu lassen und am nächsten Wochenende die Überführung abzuschließen.

Doch es sollte anders kommen. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Kulinarische Reise mit Anja

schön beschrieben von Anja:

Eine kulinarische Reise 24.-30.10.2020

Die letzte Woche im Oktober war ursprünglich anders verplant, aber wie man sich derzeit denken kann, durchkreuzte Corona unsere Pläne und damit bot sich diese Zeit perfekt an, um die Blue Sea von Noordschans nach Zieriksee zu überführen. Ich hatte in dieser Woche Urlaub und daher hatten Peter und ich geplant, zu segeln, einige schöne Häfen zu erkunden, und natürlich die gemeinsame Zeit zu genießen. Ich kannte diese Segelgegend noch gar nicht und freute mich sehr darauf, neue Häfen kennenzulernen.
Da Peter zwei schöne Kochbücher zum Thema “Kochen an Bord” in seinem Bücherregal stehen hatte, schlug ich vor, doch aus diesen Büchern ein paar schöne Rezepte auszuprobieren.
Also kauften wir mit unserem langen Einkaufszettel ein und dann ging es ab zur Blue Sea in
Noordschans.
Peter hatte in den letzten Wochen einige Arbeiten am Unterwasserschiff und an der Ruderwelle durchgeführt . Ich hatte ihn dort besucht und war fasziniert von dem Kimmkieler, der so einfach an Land stehen konnte. Ganz anders als meine Trümmerlotte, die mit ihrem Kiel immer hoch aufgebockt stand. Die Blue Sea hatte einfach auf ihren Kielen gestanden, und das hatte einige Arbeiten erleichtert.
Nun erreichten wir Noordschans an diesem Samstag, den 24.10. gegen Mittag. Es war windig, und die Blue Sea erwartete uns schaukelnd im Wasser.

Perfekt gelegen, um unsere Taschen und den Proviant an Bord zu bringen.
Als schließlich alles erledigt war, entschlossen wir uns, direkt abzulegen.
Unser Ziel war Middelharnis.

Der Himmel war bewölkt, aber es regnete nicht und so hatten wir eine schöne Tour. Ich kannte Middelharnis vorher nicht, es ist ein schönes kleines Städtchen. Als erstes Abendessen aus unserer Rezeptauswahl gab es Mediterranes Ofengemüse mit Fetakäse.


Da es am Abend noch recht mild war, aßen wir im Cockpit unter der Kuchenbude und genossen den Abend im Kerzenschein mit einem Glas Rum.
Am nächsten Tag segelten wir nach einem ausgiebigen Frühstück weiter.

Das Wetter war unverändert, der Wind blies mit teilweise 20 kn. Wir segelten nach Hellevoetsluis, allerdings stand hier der Schwell so stark in der Hafeneinfahrt, dass ein anderes Segelboot wie ein Gummiball auf und ab hüpfte . Also drehten wir um, entschieden uns anders und segelten an Middelharnis wieder vorbei. Unser Ziel waren die Volkeraksluizen, an deren Steg wir schließlich festmachten.

Hier waren wir geschützt, eindeutig die bessere Wahl. Hafenkino gab es auch, ganz ohne Hafen. Ein Motorboot schleppte ein etwas kleineres Segelboot herein. Offenbar hatte dieses Probleme mit dem Motor, denn daran wurde später eifrig gewerkelt. Wir gingen ein wenig spazieren und besichtigten die riesige Schleuse. Abends gab es für uns heute Spinat mit Frischkäse und Kirschen und dazu Baguette. Tatsächlich eine gewagte Mischung, aber durchaus lecker.


Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück weiter. Unser Ziel heute: Oude Tonge.

Peter schwärmte von einem wunderschönen Stadthafen, wo wir uns einen Liegeplatz suchen wollten. Die Sonne schien, aber leider passte der Wind heute nicht, so dass wir motoren mussten. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch, wir genossen den wunderbaren Tag.

Die Hafeneinfahrt war recht eng, und wie wir feststellten, auch sehr flach. Wir tasteten uns vorsichtig vorwärts, der Alarm ging los, als wir quasi kein Wasser mehr unter den Kielen hatten. Es war wohl nur eine Art Sandbank, dann wurde es wieder tiefer und wir konnten vorsichtig weiter fahren. Wir fanden einen schönen Liegeplatz absolut zentral.

Peter freute sich, mal wieder hier zu sein und wir entschieden uns zu einem Spaziergang in dem Städtchen. Anschließend gab es Vanilleeis mit heißen Rumkirschen zum Kaffee.


Als die Hafenmeisterin wieder da war, meldeten wir uns und genossen dann erstmal eine
ausgiebige heiße Dusche. Ein Traum! Da der Tag wieder sehr angenehm mild war und dies auch am Abend so blieb, aßen wir wieder im Cockpit. Heute gab es Heringsfilet mit Rote Beete und Meerretichcreme. Sehr lecker. Im Kerzenschein mitten in der Stadt zu liegen war wunderschön.


Am nächsten Tag legten wir nach dem Frühstück wieder ab. Der Skipper hätte dabei beinahe seine Smutje vergessen…. 😉 .

Anmerkung des Skippers: Sah nur so aus 🙂

Heute ging es nach Bruinisse, quasi ein Heimspiel für Peter. Der Hafen war
bis zum Frühjahr sein Heimathafen gewesen. Gegen Mittag kamen wir an.
Wir gingen erstmal spazieren und Peter zeigte mir alles, es ist ein großer, aber schöner Hafen mit breiten, hellen Stegen. Zum Mittagessen gab es heute Apfelpfannkuchen mit Vanillecreme.

Die Äpfel hatte ich gestern in Don Papa eingelegt. Sehr lecker! Es regnete und wir verbrachten den Nachmittag mit verschiedenen Arbeiten unter und an Deck, außerdem machten wir Klar Schiff.
Abends gab es Bruschetta mit viel frischem Knoblauch und wir machten es uns vor dem TV
bequem.


Am nächsten Tag legten wir einen Hafentag ein. Das Wetter war schlecht, so dass wir uns ohne schlechtes Gewissen in der Koje einkuschelten. Es gab natürlich auch immer was zu tun an Bord.
Wir stöberten im Yachtzubehörladen nach einer Mütze für Peter und wurden fündig. Am Abend gab es selbst gemachtes Kartoffelpüree mit Stremelachs und einer Apfel- Weinsauce. Wieder mal sehr gelungen.

Am nächsten Tag brachen wir nach einem gemütlichen Frühstück wieder auf. Unser heutiges Ziel war Zieriksee. Leider wieder unter Motor, aber was soll’s. Hauptsache unterwegs.


Vor der Zeelandbrücke mussten wir warten, wir wurden übersehen und die Brücke nicht geöffnet.
Außer uns wollte niemand durch. Schließlich erreichte Peter über Funk den Brückenwärter. Wir warteten fast eine Stunde, die wir mit Kaffee und Keksen überbrückten.
In Zieriksee war ich sehr gespannt auf den legendären Wintersteg mit der Windmühle im
Hintergrund und der beliebten Steg- WG. Hinter der Morian lag die Dalang. Glücklicherweise war dahinter noch etwas Platz, so dass wir das Trio komplettieren konnten. Welch wunderbarer Anblick.

Nach dem Anlegen machten wir auch hier einen Spaziergang, so dass ich nun Zieriksee das erste Mal sah. Ein wunderbar lebendiges Örtchen. Im Sommer musste es zauberhaft, bunt und lebhaft sein. Nun war es Herbst, das Laub bedeckte die Wege und die Menschen liefen nur vereinzelt durch die Straßen. Auch diese Stimmung mag ich an solchen Orten. Es ist wie ein Durchatmen, Luft holen und noch immer blitzte dem Ort der Schalk aus dem Nacken.
Nach dem Spaziergang gab es heute Fritten, der Duft war uns schon während des Rundgangs in die Nase gezogen.
Die erste Nacht im Winterlager. Sehr schön.
Am nächsten Tag machten wir uns auf, um Peters Auto abzuholen. Dies gestaltete sich als sehr abenteuerlich. Wir nahmen den Bus, wobei das Fahrkarten kaufen über eine App organisiert war.
Für je 4 Euro machten wir uns auf grosse Fahrt. Wir stiegen ca 5x um, bereisten das südliche Holland quer durchs Hinterland, und holperten über Feldwege. Nur einer der Fahrer war unfreundlich, die anderen winkten ab, als wir uns nicht eInloggen konnten am Scan der Busse. So kamen wir problemlos fast ans Ziel. Die letzten drei Kilometer gingen wir zu Fuß. Endlich kam der Hafen von Noordschans und damit der Wagen in Sicht. Später fand Peter heraus, dass wir eigentlich je knapp 20 € hätten zahlen müssen.
Zurück in Zieriksee machten wir auf der Blue Sea klar Schiff, packten das Auto mit unserem
Gepäck voll und beendeten diesen schönen Törn. Es hat alles wunderbar geklappt zu zweit, die
Manöver sind (meistens) gelungen, es sind alle Fender mit heimgekehrt und keiner von uns beiden wollte den anderen über Bord werfen.

Was für eine wunderbare Woche.

Anja

Ein sehr schöner Bericht, dem ich mich nur anschließen kann. Es war eine super schöne Woche.

Demnächst mehr….

Warm wird’s

Nach den Vorarbeiten konnten die Fliesen angebracht und die Befestigung des Ofens fertiggestellt werden.

Dann noch die Leitungen zur Dieselpumpe und Stromanschluß für den Lüfter. Dann konnte der Ofen zum ersten Mal brennen.

Das Sitzpolster habe ich vom Polsterer kürzen lassen. Anja hat aus den Resten noch ein kleines Kissen für das Stück unter der Lehne genäht.

Fertig, Lecker warm!!

Um die warme Luft auch ins Bad zu bringen habe ich noch einen alten Computerlüfter ans Schott zum Bad geschraubt.

Vielleicht kommt auch noch ein Durchbruch ins Vorschiff, mal sehen. Der Ofen heizt jedenfalls ordentlich und schafft feuchte Luft aus dem Schiff nach draußen. Das ergibt eine sehr angenehmes Klima.

Von Lelystadt nach Noordschans

Da offenbar das Wellenlager ausgeschlagen war, was sich durch zunehmende Geräusche bemerkbar machte, beschloss ich, nach Noordschans im Hollandsdiep zu fahren und das Schiff dort an Land zu stellen, um Reparaturen durchzuführen und das Schiff mal zu polieren. Der Rumpf hatte es nötig. Den Hafen kannte ich gut, da ich mit meinem ersten Boot dort einen Liegeplatz hatte und mit der netten Behandlung durch die Hafenmeister sehr zufrieden war.

Also segelte ich bei diesmal passendem Wind nach Amsterdam und weiter nach Ijmuiden.

Nach der Seeschleuse des Nordssekanals blieb ich eine Nacht in Ijmuiden in der Marina.

Seeschleuse

Am nächsten Morgen segelte ich früh los, da die Gezeit ausgenutzt werden sollte. Leider schlief der Wind wieder ein, so das wieder Motoren bei glattem Wasser angesagt war. Gottseidank schob der Gezeitenstrom kräftig mit, so dass ich recht früh in Stellendam am Haringfliet war. Dort legte ich mich an eine Boje kurz hinter der Schleuse und verbrachte noch einen schönen Abend.

Am nächsten Morgen bekam ich beim Morgenkaffee Besuch von ca 100 Schwalben, die sich ohne Scheu überall auf dem Schiff niederließen.

Gottseidank hinterließen sie keine Abschiedsgeschenke, als sie davonflogen.

Später fuhr ich dann nach Noordschans, wo das Boot am nächsten Tag an Land gestellt wurde.

Hier endet meine lange Tour erstmal. Im November geht es dann nach Zieriksee zum Überwintern.

Von Heiligenhafen nach Lelystadt

Nachdem ich Anja abgesetzt hatte, hatte ich eine Woche Zeit, da mein Bruder in der übernächsten Woche mitfahren wollte.
Da das Wetter noch schön war, beschloss ich, mich noch einmal vor Maasholm vor Anker zu legen. Also segelte ich los und erreichte nach einem schönen Segeltag gegen Abend Maasholm, wo ich mich vor der Stadt vor Anker legte. Dort blieb ich einige Tage, da der Wind schwach und das Wetter ansonsten schön war. So verbrachte ich den Tag mit Schwimmen, Faulenzen, und Bootspflege.

In der Woche bekam ich noch unerwartet Besuch von Anja, die in der Nähe einen beruflichen Termin hatte.
Schließlich machte ich mich auf den Weg nach Kiel, Da mein Bruder dorthin kommen sollte.
So segelte ich zunächst nach Schilcksee, da ich mir den Olympia Hafen ansehen wollte. Weil sich die Ankunft meines Bruders verzögerte, blieb ich ein paar Tage, wobei Anja mich nochmals, diesmal mit Laika, besuchte, da sie wieder in der Nähe war.

Schließlich fuhr ich nach Holtenau, wo ich am Jachthafen auf meinen Bruder wartete.
Da mein Bruder gegen Mittag schon angekommen war, kauften wir noch kurz ein und machten uns dann auf den Weg zur Schleuse, wofür wir nach nur kurzer Wartezeit einfahren konnten.

Leider meinte Petrus es nicht gut mit uns. Es regnete zeitweise, so dass wir die Kuchenbude aufbauten, um dem Regen zu entgehen. So fuhren wir zunächst bis zum Flemhuder See, wo wir übernachten wollten.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Brunsbüttel. Da wir ausreichend Zeit hatten beschlossen wir nochmals im Kanal zu übernachten, wofür wir uns die Liegestelle an der Schleuse Gieselau aussuchten. Dort machten wir fest, und verbrachten einen schönen Nachmittag und eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, da wir noch bis Cuxhafen wollten. Unterwegs begegneten wir dann einem Kreuzfahrtschiff, genau natürlich an einer Engstelle , so das wir warten mussten.

Die Schleuse in Brunsbüttel war ziemlich voll, da ein Berufsschiff in der selben Kammer geschleust wurde. So war das Gedränge ziemlich groß.

In Cuxhaven blieben wir 2 Tage, da das Wetter schlecht war.

Eigentlich hatte ich vor, ins Watt auf dem Elbe Weser Fahrwasser zu fahren, die Wettervorhersage verhieß aber nichts gutes. So starteten wir mit ablaufendem Strom Richtung Holland.

Das Wetter spielte aber nicht mit, so dass wir nur kurz segeln konnten. Gegen den Strom bei starkem Wind aufzukreuzen war keine Option, da unser Zeitfenster begrenz war. So motorten wir bei grober See und Starkwind in Richtung Vlieland. Da mein Bruder aber Anzeichen von Seekrankheit zeigte und ich keine Lust auf eine Wiederholung des Dramas auf der Hinfahrt hatte, entschlossen wir und, nach Delfzijl abzulaufen und den Rest bis Lemmer auf der Staande Mastroute zu fahren.

Hier ein paar Impressionen von der Überfahrt.

Zum Glück waren wir zur rechten Zeit an der Emsmündung, so dass wir in der Nacht mit auflaufendem Strom bei mittlerweile mäßigem Wind zügig die Ems bis Delfzijl hochlaufen konnten. Dort gab es gegen 03.00 Uhr noch ein Anlegerbier und dann eine Mütze Schlaf.

Die Entscheidung, über die Kanäle zu fahren, erwies sich als goldrichtig. Der Wind brieste auf z.T. 40 knoten auf, was uns und ein Plattbodenschiff vor einer Schleuse vor echte Probleme stellte, da manövrieren schwierig war.

Schließlich erreichten wir Groningen, wo wir auf Grund von geänderten Brückenzeiten erstmal fest hingen und am Jachthafen in der Stadt festmachen mussten. Wir nutzten die Zeit dann für einen Stadtbummel.

Am nächsten Morgen waren wir pünktlich um 09:00 Uhr an der ersten Brücke und waren gespannt, wie lange wir für die 7 Brücken im Stadtgebiet brauchen würden.

Zu unserer Überraschung gingen die Brücken nacheinander ohne Wartezeit für uns auf, so dass wir nur knapp eine Stunde für die Durchfahrt brauchten.

Im Lauwersmeer waren es dann nur noch 27 Knoten Wind.

Im weiteren Verlauf kamen wir zügig voran, so dass wir gegen Abend in Dokkum eintrafen, wo wir einen schönen Liegeplatz mitten in der Stadt fanden.

Der Rest der Fahrt bis Lemmer verlief bis auf den starken Wind und Regen einigermaßen glatt. In Lemmer übernachteten wir bei Iselmar, und fuhren am nächsten Morgen früh los in Richtung Ijsselmeer.

Auch hier stimmte die Windvorhersage wieder nicht. Statt angesagtem Nordwind, gab es wieder einmal starken Südwestwind, also wieder gegenan.

Schließlich erreichten wir Lelystadt, wo mein Bruder von Bord ging und ich mit Anja verabredet war. Ich wollte doch ihr Boot, die Trümmerlotte, mal sehen. Da das Boot aus der Halle sollte, verbrachten wir den Samstag und Sonntag mit verschiedenen Arbeiten am Schiff und räumten die Halle aus.

Am Montag sollte es dann für mich auf die letzte Etappe gehen.

Von Heiligenhafen nach Heiligenhafen mit Anja

Am Dienstag ging es dann früh los; wir wollten nach Marstal. Der Wind machte uns dann aber einen Strich durch die Rechnung. Wir kreuzten eine Weile, ohne jedoch gegen den Strom richtig voran zu kommen. In der Hohwachter Bucht war zudem das Schiessgebiet aktiv.

So wendeten wir nach einiger Zeit und fuhren Richtung Fehmarn. Burgtiefe war nun das Ziel.

Burgtiefe hat uns gut gefallen, Liegeplätze gab es noch ausreichend.

Am nächsten Tag passte die Windrichtung und wir machten uns auf nach Marstal.

Bei schönem Wind segelten wir los und erreichten schließlich Marstal, das ich von früheren Besuchen kannte. Der Hafen war proppevoll, so dass wir zunächst dachten, wir müssten draussen ankern.

Aber mehrere Segler wiesen und auf eine Lücke zwischen zwei Booten hin. Mir erschien das etwas knapp, aber schließlich drückten wir und mit etwas Gas und Hilfe der Nebenlieger in die Box. Presspassung nennt man das wohl.

Marstal Hafen

Von unserem Liegeplatz hatten wir eine tolle Aussicht und konnten einen schönen Mondaufgang beobachten.

Am nächsten Morgen segelten wir weiter. Als Ziel hatten wir eine Ankerbucht gegenüber von Marstal auf Langeland ausgesucht. Bei bestem Wetter segelten wir das kurze Stück.

Die Ankerbucht heißt Lindelse Nor und erwies sich als Volltreffer. Die Einfahrt ist etwas tricky, da dort viele Steine liegen und die Bucht auch recht flach ist. Doch mit meinem Tiefgang von nur 1,30 m kamen wir zum Ziel, obwohl der Flachwasseralarm einige Male anschlug.

Wir ankerten auf ca 1,90 m Tiefe und hatten einen wunderbaren Blick und waren ungestört, da sich nur wenige Boote in die Bucht getraut hatten und weit weg waren.

Ein toller Sonnenuntergang verwöhnte uns und wir genossen die Abendstimmung bei Rotwein und Kerzenschein.

Eine Insel , die vor uns lag, inspirierte Anja wegen des Bewuchses zu folgender Geschichte:

Der-Wanderer-von-Lindelse-Nor

Weil in den nächsten Tagen wenig Wind und viel Sonne angesagt war, beschlossen wir, einige Tage dort zu bleiben und uns den Tag mit schwimmen und Erkundungen der Inseln zu vertreiben. Hier ein paar Eindrücke:

Da Anja am nächsten Montag wieder arbeiten musste, machten wir uns auf in Richtung Bagenkop.

Da wir dort keinen Liegeplatz bekamen, ankerten wir vor dem Hafen. Wir fuhren mit dem Dingi zum Hafen, da Anja Bagenkop noch nicht kannte.

Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Heiligenhafen, wo Anja das Schiff mit etwas Wehmut verließ.

Von Nykobing nach Heiligenhafen

Ich bin schon am Donnerstag aufgebrochen, da die Windvorhersage schwächeren Wind voraussagte. Das erwies sich aber als Irrtum.

Die Fahrt durch den Rest des Guldborgsunds verlief unspektakulär, da dort die Tiefen immer ausreichend waren. Vor der Brücke in Guldborg musste ich dann 20 Minuten warten, obwohl auf der Straße kaum Verkehr war. Hier gehen die Uhren halt anders als in Holland, wo ein Funkanruf genügt, um die Brücke öffnen zu lassen.

Nach Verlassen des Sundes setzte ich Segel, aber direkt das Groß im 2.Reff. Ziel war die Insel Vejrö, die ich noch von früher kannte. Schon bald war das dritte Reff und halb eingerollte Genua fällig, da der Wind inzwischen auf 30 Knoten aufgefrischt hatte. Da ich zusätzlich keinen direkten Kurs anlegen konnte, war Kreuzen angesagt, was viel Arbeit bedeutete.

So war ich froh, als ich am Abend die Insel erreicht hatte.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Spodsbjerg. Hier habe ich keine Fotos gemacht, da der Hafen eher unspektakulär ist.

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Bagenkop. Wind war günstig, so dass ich direkten Kurs anlegen konnte.

Bagenkop ist sehr touristisch, da es hier viele Ferienhäuser gibt. Der Hafen war sehr voll, aber ich bekam noch ein Plätzchen.

Am 2.8.2020 ging es weiter nach Heiligenhafen, da ich meine Mitseglerin Anja dort abholen wollte. Da es Sonntag war, konnte ich direkt vorne im Hafen an den Charterstegen festmachen, die eine passende Größe haben.

Und am nächsten Morgen kam Anja, die extra sehr früh aufgestanden und von Lelystadt, wo sie noch an ihrem Boot gearbeitet hatte, nach Heiligenhafen gefahren war.

Daher blieben wir den Montag noch im Hafen.