Von Lelystadt nach Noordschans

Da offenbar das Wellenlager ausgeschlagen war, was sich durch zunehmende Geräusche bemerkbar machte, beschloss ich, nach Noordschans im Hollandsdiep zu fahren und das Schiff dort an Land zu stellen, um Reparaturen durchzuführen und das Schiff mal zu polieren. Der Rumpf hatte es nötig. Den Hafen kannte ich gut, da ich mit meinem ersten Boot dort einen Liegeplatz hatte und mit der netten Behandlung durch die Hafenmeister sehr zufrieden war.

Also segelte ich bei diesmal passendem Wind nach Amsterdam und weiter nach Ijmuiden.

Nach der Seeschleuse des Nordssekanals blieb ich eine Nacht in Ijmuiden in der Marina.

Seeschleuse

Am nächsten Morgen segelte ich früh los, da die Gezeit ausgenutzt werden sollte. Leider schlief der Wind wieder ein, so das wieder Motoren bei glattem Wasser angesagt war. Gottseidank schob der Gezeitenstrom kräftig mit, so dass ich recht früh in Stellendam am Haringfliet war. Dort legte ich mich an eine Boje kurz hinter der Schleuse und verbrachte noch einen schönen Abend.

Am nächsten Morgen bekam ich beim Morgenkaffee Besuch von ca 100 Schwalben, die sich ohne Scheu überall auf dem Schiff niederließen.

Gottseidank hinterließen sie keine Abschiedsgeschenke, als sie davonflogen.

Später fuhr ich dann nach Noordschans, wo das Boot am nächsten Tag an Land gestellt wurde.

Hier endet meine lange Tour erstmal. Im November geht es dann nach Zieriksee zum Überwintern.

Von Heiligenhafen nach Lelystadt

Nachdem ich Anja abgesetzt hatte, hatte ich eine Woche Zeit, da mein Bruder in der übernächsten Woche mitfahren wollte.
Da das Wetter noch schön war, beschloss ich, mich noch einmal vor Maasholm vor Anker zu legen. Also segelte ich los und erreichte nach einem schönen Segeltag gegen Abend Maasholm, wo ich mich vor der Stadt vor Anker legte. Dort blieb ich einige Tage, da der Wind schwach und das Wetter ansonsten schön war. So verbrachte ich den Tag mit Schwimmen, Faulenzen, und Bootspflege.

In der Woche bekam ich noch unerwartet Besuch von Anja, die in der Nähe einen beruflichen Termin hatte.
Schließlich machte ich mich auf den Weg nach Kiel, Da mein Bruder dorthin kommen sollte.
So segelte ich zunächst nach Schilcksee, da ich mir den Olympia Hafen ansehen wollte. Weil sich die Ankunft meines Bruders verzögerte, blieb ich ein paar Tage, wobei Anja mich nochmals, diesmal mit Laika, besuchte, da sie wieder in der Nähe war.

Schließlich fuhr ich nach Holtenau, wo ich am Jachthafen auf meinen Bruder wartete.
Da mein Bruder gegen Mittag schon angekommen war, kauften wir noch kurz ein und machten uns dann auf den Weg zur Schleuse, wofür wir nach nur kurzer Wartezeit einfahren konnten.

Leider meinte Petrus es nicht gut mit uns. Es regnete zeitweise, so dass wir die Kuchenbude aufbauten, um dem Regen zu entgehen. So fuhren wir zunächst bis zum Flemhuder See, wo wir übernachten wollten.

Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Brunsbüttel. Da wir ausreichend Zeit hatten beschlossen wir nochmals im Kanal zu übernachten, wofür wir uns die Liegestelle an der Schleuse Gieselau aussuchten. Dort machten wir fest, und verbrachten einen schönen Nachmittag und eine ruhige Nacht.

Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, da wir noch bis Cuxhafen wollten. Unterwegs begegneten wir dann einem Kreuzfahrtschiff, genau natürlich an einer Engstelle , so das wir warten mussten.

Die Schleuse in Brunsbüttel war ziemlich voll, da ein Berufsschiff in der selben Kammer geschleust wurde. So war das Gedränge ziemlich groß.

In Cuxhaven blieben wir 2 Tage, da das Wetter schlecht war.

Eigentlich hatte ich vor, ins Watt auf dem Elbe Weser Fahrwasser zu fahren, die Wettervorhersage verhieß aber nichts gutes. So starteten wir mit ablaufendem Strom Richtung Holland.

Das Wetter spielte aber nicht mit, so dass wir nur kurz segeln konnten. Gegen den Strom bei starkem Wind aufzukreuzen war keine Option, da unser Zeitfenster begrenz war. So motorten wir bei grober See und Starkwind in Richtung Vlieland. Da mein Bruder aber Anzeichen von Seekrankheit zeigte und ich keine Lust auf eine Wiederholung des Dramas auf der Hinfahrt hatte, entschlossen wir und, nach Delfzijl abzulaufen und den Rest bis Lemmer auf der Staande Mastroute zu fahren.

Hier ein paar Impressionen von der Überfahrt.

Zum Glück waren wir zur rechten Zeit an der Emsmündung, so dass wir in der Nacht mit auflaufendem Strom bei mittlerweile mäßigem Wind zügig die Ems bis Delfzijl hochlaufen konnten. Dort gab es gegen 03.00 Uhr noch ein Anlegerbier und dann eine Mütze Schlaf.

Die Entscheidung, über die Kanäle zu fahren, erwies sich als goldrichtig. Der Wind brieste auf z.T. 40 knoten auf, was uns und ein Plattbodenschiff vor einer Schleuse vor echte Probleme stellte, da manövrieren schwierig war.

Schließlich erreichten wir Groningen, wo wir auf Grund von geänderten Brückenzeiten erstmal fest hingen und am Jachthafen in der Stadt festmachen mussten. Wir nutzten die Zeit dann für einen Stadtbummel.

Am nächsten Morgen waren wir pünktlich um 09:00 Uhr an der ersten Brücke und waren gespannt, wie lange wir für die 7 Brücken im Stadtgebiet brauchen würden.

Zu unserer Überraschung gingen die Brücken nacheinander ohne Wartezeit für uns auf, so dass wir nur knapp eine Stunde für die Durchfahrt brauchten.

Im Lauwersmeer waren es dann nur noch 27 Knoten Wind.

Im weiteren Verlauf kamen wir zügig voran, so dass wir gegen Abend in Dokkum eintrafen, wo wir einen schönen Liegeplatz mitten in der Stadt fanden.

Der Rest der Fahrt bis Lemmer verlief bis auf den starken Wind und Regen einigermaßen glatt. In Lemmer übernachteten wir bei Iselmar, und fuhren am nächsten Morgen früh los in Richtung Ijsselmeer.

Auch hier stimmte die Windvorhersage wieder nicht. Statt angesagtem Nordwind, gab es wieder einmal starken Südwestwind, also wieder gegenan.

Schließlich erreichten wir Lelystadt, wo mein Bruder von Bord ging und ich mit Anja verabredet war. Ich wollte doch ihr Boot, die Trümmerlotte, mal sehen. Da das Boot aus der Halle sollte, verbrachten wir den Samstag und Sonntag mit verschiedenen Arbeiten am Schiff und räumten die Halle aus.

Am Montag sollte es dann für mich auf die letzte Etappe gehen.